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Blasius Trogmann

100 Jahre Teilung Tirols

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Vor 100 Jahren, am 10. September 1919 war das eingetreten, was von der Südtiroler Bevölkerung schon seit Kriegsende befürchtet, aber lange verdrängt und ignoriert worden war. Noch vor Kriegsende war bekannt geworden, dass bereits 1915 bei den Londoner Geheimverträgen die Alliierten den Italienern die Brennergrenze versprochen hatten. Doch auch nach der Kapitulation Österreich-Ungarns im November 1918 erschien die Angliederung des deutschen Teils Tirols an Italien für den Großteil der Südtiroler Bevölkerung unvorstellbar.

10. Oktober 1920
Inkrafttreten des Friedensvertrages

Als der Friedensvertrag rund ein Jahr nach Unterzeichnung am 10. Oktober 1920 in Kraft trat, mussten die Südtiroler Abgeordneten aus dem Tiroler Landtag ausscheiden. Alle 3 Südtiroler Parteien veröffentlichten die folgende klare und unmissverständliche Stellungnahme auf den Titelseiten aller Lokalblätter: „Die Bevölkerung Südtirols erhebt am heutigen Tage die Stimme des schärfsten Protestes gegen diesen Faustschlag, der gegen Recht, Freiheit und Friedenssehnsucht der Völker geführt wird. Die Südtiroler haben die unerschütterliche Hoffnung, dass der Tag kommt, an welchem uns Gerechtigkeit und weitschauende Politik die nationale Befreiung bringen wird.“ Die Südtirolfrage war bereits entschieden, noch bevor die österreichische Delegation im Sommer 1919 nach Paris gekommen war. Die Siegermächte entschieden sich für die im Londoner Vertrag von 1915 festgelegte Grenzziehung vom Ortler bis zur Marmolata, von Innichen bis zur Salurner Klause. Der Brenner und die Alpenkette sollten im Norden zur neuen Staatsgrenze werden. Dazu kam das von italienischer Seite erst in letzter Minute ausgehandelte Pustertal bis Innichen.

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